Interview

„Eine ganz große Chance für Löhne“

Mario Nolle vom Architekturbüro „Baulampe“ aus Bielefeld beschreibt warum Spannung von Innenarchitektur und Nutzung im Bahnhof ganz besonders ist.

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Der 34jährige Mario Nolle arbeitet seit 12 Jahren für das Architekturbüro „Baulampe“ aus Bielefeld als Architekt erklärt warum sein Büro beim Architekturwettbewerb teilgenommen hat und wie er sich die Entwicklung des Löhner Vorzeigeprojekt vorstellt. 

Wie ist Ihr Büro auf das Löhner Bahnhofsprojekt gestoßen?

Wir haben 2022 an dem Architekturwettbewerb teilgenommen und gewonnen. Das war für uns schon etwas Besonderes, da der Wettbewerb quasi direkt vor unserer Haustür stattgefunden hat. 

Was ist das Besondere an dem Projekt? Wie unterscheidet es sich von anderen, bisherigen Projekten, die Sie betreut haben? 

Da wir gerne im Bestand bauen, ist es ein Projekt, dass uns sehr gut liegtWas an diesem Projekt definitiv besonders und für uns als Büro interessant ist, ist der Bezug von Architektur und Innenarchitektur. Wir haben den architektonischen Wettbewerb gewonnen und sind jetzt auch mit der Innenarchitektur beauftragt worden. Das Nutzungskonzept mit dem Dritten Ort ist deshalb so interessant und besonders, weil es das in einem Bahnhofsgebäude so bisher noch nicht gibt. Es gibt da einfach eine sehr interessante Spannung von Innenarchitektur und Nutzung. Das Gebäude zu neuem Leben zu erwecken, das ist das Spannende. 

Wenn Sie sich die Zeichnungen bzw. Pläne anschauen: Was ist dann Ihr persönliches Highlight im Bahnhof?

Ich finde es total schön, dass wir es geschafft haben die Räume fast so zu lassen, wie sie sind. So können wir viel von dem damaligen Charme erhalten. Wir haben quasi nur zwei Kniffe gemacht, um mehr Raum zu schaffen: das integrierte Bücherherz und die Galerieebene. Man kann dadurch höher im Raum stehen und bekommt so einen ganz neuen Blickwinkel und Raumeindrücke Man sieht außerdem die Gleise durch die Bestandsfenster, das hatte man ja vorher so auch nicht. Es gibt viele Räume, die besonders werden und zum Verweilen einladen. Der Lesesaal im ersten Geschoss befindet sich beispielsweise auf Höhe der Bahn, wodurch man einen direkten Bezug zu den Gleisen hat. Das finde ich auch sehr spannend. 

Worauf können sich die Löhner freuen? 

Auf eine ganz große Chance für Löhne mit einem Gebäude, das wirklich alle Löhner anspricht und viele Facetten abdeckt – es wird letztendlich nicht einfach nur eine Bibliothek, ein Bistro und ein Bahnhof sein. Das Ganze kann einfach ein neuer, sozialer Treffpunkt werden, der sehr viel Identität für Löhne schafft. Sowas haben nur ganz wenige Städte. Ein Dritter Ort im Bahnhof, was letztendlich auch ein Bahnhofsgebäude bleibt, ist einzigartig.